3 Fouls und die Rote Karte

Foul ist foul, ob einer pfeift oder nicht. Da geht es um einen groben Regelverstoß. Treten, Stoßen, Beinstellen, Rempeln, Anspringen, Schlagen, Halten oder beim Tackling im Kampf um den Ball, wenn der Gegner vor dem Ball berührt wird. Die Liste ist lang, was man alles nicht tun darf. Obwohl alle ein faires Spiel wünschen, gibt es ein Foul nach dem anderen.

Stell dir vor, der Spieler A hat den Ball, aber sein Gegen­spieler rammt ihm den Ellenbogen ins Gesicht. Oder ein anderer Spieler springt mit beiden gestreckten Beinen in Rich­tung Ball, den der andere Spieler gerade hat, und mäht seinen Gegner dadurch um, das ist ein Foul nach dem anderen. Da kommt Stimmung auf im Publikum. Wenn das mit den Entscheidungen des Schiedsrichters nicht einverstanden ist, kann es auch zwischen den beiden Seiten des Publikums zu heftigen Auseinandersetzungen kommen.

Rippenbrüche, Lungenverletzungen und Intensivstation – Fußballspiele hinterlassen gelegentlich deutliche Spuren. Wenn der Karate-Tritt nicht den Ball trifft, sondern voll den Gegenspieler… Mannschaftsarzt, Rettungswagen, Kran­kenhaus. Das kann einen Spieler schon für einige Zeit außer Gefecht setzen.

Wird der Verstoß zu brutal, gibt es die Rote Karte: einen Platzverweis. Der Spieler muss sofort vom Feld und darf nicht weiterspielen. Er wird auch nicht ausgewechselt. Das ist natürlich eine echte Strafe für die ganze Mannschaft, denn die muss das Spiel mit einem Spieler weniger zu Ende spielen. Außerdem wird der Spieler, der die Rote Karte erhielt, auch für weitere Spiele gesperrt.

Der gute alte Coach von Galatersaray, Paulus, hat nach einem Spiel gegen AS Rom einmal gesagt:

„Ich verstehe ja selber nicht, was ich tue. Fair Play, das ich mir eigentlich vornehme, praktiziere ich nicht; aber was ich eigentlich verabscheue, das tue ich. Bin ich mir aber bewusst, dass ich falsch handle, dann gebe ich damit zu, dass Gottes Regeln gut sind. Das aber bedeutet: Die foule Haltung in mir geht mit mir durch." )¹

Der innere Schweinehund muss derartig groß sein, dass es einen nahezu zum Foulen hinzieht. Wie geht es dir dabei? Das Gute, was du eigentlich willst, tust du nicht. Und was du nicht willst, was du eigentlich ablehnst, tust du dann erst recht? Läuft es bei dir auch so verrückt ab?

Paulus, diesem Coach, hat dieses Desaster keine Ruhe gelassen. Er wollte wissen, wie dieser Zustand beseitigt werden kann. Er wollte nicht foul spielen und schon gar nicht die Rote Karte sehen.

„Jetzt aber hat Gott in das Spiel eingegriffen und uns gezeigt, wie sein Schiedsgericht aussieht, das heißt, wie wir – unabhängig von den Regeln – vor ihm bestehen können. So steht es jedenfalls im Trainer-Handbuch. Gott nimmt nämlich von jedem die Rote Karte zurück und nimmt jeden an, der Jesus als Chef-Trainer akzeptiert. Nur diese Regel lässt Gott gelten. Denn darin sind alle Spieler gleich: Alle foulen ohne Ende und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte. Alle müssten die Rote Karte erhalten! Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott: Er nimmt dich an, weil Jesus Christus dich von der Strafbank holt. Für unsere Fouls hat Jesus die Rote Karte an deiner Stelle bekommen. Gott hat seinen Sohn am Kreuz für uns sterben lassen. Das erkennen wir im Glauben, und darin zeigt sich, wie Gottes Gerechtigkeit aussieht. In seiner Geduld hatte Gott ja bis dahin die Fouls der Menschen ertragen, um sie jetzt um Jesu willen zu vergeben damit es wirklich gerecht zugeht. So steht fest, dass Gott allein gerecht ist und nur den von seinen Fouls freispricht, der an Jesus Christus glaubt. Bleibt uns da noch etwas übrig, womit wir vor Gott angeben können? – Nein, gar nichts! Woher wissen wir das? Durch die Regeln, die wir aus eigener Leistung erfüllen könnten? Nein, wir würden es nicht schaffen! Es geht nur durch den Glauben, der uns geschenkt ist." )²

Foul ist Foul – und Sünde ist Sünde

Für jede Sünde gibt es die Rote Karte und du bist aus dem Spiel. Das klingt nicht cool – mag sein, aber so ist es. Aus dem Spiel draußen zu sein, ist noch weit weniger cool.

Wie hoch oder wie niedrig ist dein Schuldempfindungs-Pegel? „Ein wenig lügen ist doch okay, wenn es keinem schadet und mir nützt." „Ein bisschen den anderen runtermachen ist doch nicht so schlimm, wenn ich mich dann besser fühle." Bist du auch so ein moderner Typ, der davon ausgeht, alles sei erlaubt? Wenn dir aber jemand dein Mofa klaut, spätestens dann findest du diese Philosophie nicht mehr so toll.

Dieser oben zitierte Paulus sagt: Alle haben gesündigt und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte. Das ist kein glücklicher Zustand. Da ist etwas zwischen dir und Gott. Das macht es schwierig, Gott wahrzunehmen und in diesem Zustand bist du ziemlich unsensibel für alles, was gut wäre.

Jesus hat die Rote Karte für dich angenommen, damit du nicht aus dem Spiel des Lebens fliegst. Du kannst davon nur profitieren, wenn du das, was Jesus für dich getan hat, annimmst. Das ist wie bei jedem anderen Geschenk – du hast das Geschenk erst, wenn du das Päckchen angenommen und geöffnet hast. Wenn du es nicht öffnest, hast du nur theoretisch ein Geschenk. Du spürst es, siehst es, aber du hast nichts davon – solange du es nicht annimmst.

Ändere die Richtung!

Wenn du nach Berlin willst, aber im Zug nach München sitzt, musst du etwas unternehmen. Bei der nächstmöglichen Station solltest du raus und den Zug wechseln. Alles klar?

Wenn du foulst, aber aus dem Kreislauf, ständig neu foulen zu müssen, nicht rauskommst, wechsle die Mannschaft. Komm in das Team, in dem Jesus der Trainer ist, der die Rote Karte für dich schon angenommen hat. Das ändert alles!

„Lass dich nicht vom Zeitgeist manipulieren, sondern werde verändert durch die Erneuerung deiner Einstellung, damit du herausfinden kannst, was in Gottes Augen brauchbar für dich und dein Leben ist." )³

Wenn du eine Meinungsumfrage machen würdest, was gut für dein Leben wäre, wirst du viele Antworten bekommen. Einige werden es gut mit dir meinen, viele werden dich aber ausnutzen – für ihre eigenen Interessen. Frage besser Gott. Er ist dafür die kompetenteste Anlaufstelle. Auf das Label „Leben" hat er das Copyright. Wende dich an Gott und lass deine Gesinnungs-Einstellung erweitern. Wenn du durch Jesus mit Gott in Kontakt kommst, hast du gegenüber allen anderen einen Vorsprung – um mindestens eine Dimension.

„Oder verachtest du etwa Gottes großzügiges Geschenk, seine Geduld und die anhaltende Fürsorge? Bemerkst du denn nicht, dass gerade diese Güte dir hilft, die Richtung zu ändern? Wer aber das lebensverändernde Geschenk ablehnt, ist selber Schuld, wenn ihn Gottes Zorn mit ganzer Härte am Ende trifft." )⁴

Gott bietet dir ein extrem großes Geschenk an. Es geht um die ultimative Freikarte. Er vergibt dir alles, was zwischen dir und ihm steht. Wenn jene, die dieses Geschenk nicht annehmen, durch die Folgen mit voller Härte getroffen werden, dann heißt das nicht, dass Gott deshalb der böse alte Mann irgendwo im Himmel ist. Fälschlicherweise geben ihm manche, die ihn nicht kennen, diesen Titel.

Nein, dann heißt das, dass hier jemand zu stolz war, ein Geschenk anzunehmen.

Wenn du kapierst, wie toll das Geschenk ist, dann ist das die Mega-Antriebskraft, voll und ganz die Richtung zu ändern. Wenn du Licht siehst, wirst du nur noch mehr ins Licht kommen wollen.

1 ) Römer 7, 15-17

2 ) Römer 3, 21-27

3 ) Römer 12, 2

4 ) Römer 2, 4-5

• Diskutiere mit dem Coach Paulus, ob er Recht hat, dass alle Menschen foulen ohne Ende und nichts aufzuweisen haben, was Gott gefallen könnte.

• Was bist du für ein Typ? Nimmst du Geschenke an oder bist du eher zu stolz, dir etwas schenken zu lassen?

• Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, ohne das Geschenk mit Gott ins Reine zu kommen?

• Ist „Richtungsänderung" eine einmalige Sache oder ein langfristiges Projekt?